Pfeiler neben dem Portal des – erst im 14. Jh. errichteten – südlichen Vorbaus der ehemaligen Marienkirche (heute Moschee) in Haho (Hahul).
Sachl. Kontext:
In Bağbaşı – einem auf gut 1400 m Seehöhe gelegenen Dorf in einem westlichen Seitental des Tortum Çayı (ca. 35 km von Tortum) – liegt, 300 m talaufwärts...
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In Bağbaşı – einem auf gut 1400 m Seehöhe gelegenen Dorf in einem westlichen Seitental des Tortum Çayı (ca. 35 km von Tortum) – liegt, 300 m talaufwärts von der Ortsverwaltung, das ehemalige Marienkloster von Haho (Hahul). Das heute fast völlig zerstörte Kloster könnte in seinen Ursprüngen bis ins 9. Jh. n.Chr. zurückgehen. Die Kirche, der einzige halbwegs intakt erhaltene Teil der Anlage, wurde im 10. Jh. von David von Tao gestiftet. Der heute als Moschee genutzte Bau – früher eine als Kreuzkuppelkirche konzipierte Marienkirche – ist von außen gesehen ein beeindruckender Komplex aus gelbem Sandstein. Die Innenausstattung steht dem wenig nach, auch wenn der Bau relativ düster wirkt: Hervorzuheben sind die von zwei Kapellen flankierte Apsis mit Malereiresten und die gleichfalls kunstvoll ausgemalte Kuppel mit bemerkenswerter Bauplastik (Stier, Adler, Löwe und Reh). Den kunsthistorisch wie frömmigkeitsgeschichtlich wohl interessantesten Bauteil bilden indes die – heute durch die Säulen eines Vorbaus zum Teil verdeckten – Reliefs am alten Südportal der Kirche. Hervorzuheben sind v.a. die vier Engel im Tympanon, die ein Kreuz tragen und die Darstellung der legendären Himmelfahrt Alexanders d. Gr. links vom Eingang.
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Exkursion Ostanatolien der Theologischen Fakultät der CAU zu Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) im Sommer 2004
Kategorien:
Sakral, Christlich, Georgisch, 9. Jh. n. Chr., 10. Jh. n. Chr., 14. Jh. n. Chr., Rundplastik, Bagbasi, Reliefs